Spülmittel getrunken, was nun?

Das Kind hat Spülmittel getrunken, was ist zu tun? Für Mütter ist es eine wahre Horrorvorstellung, wenn ihr Kind aus Unwissenheit Spülmittel trinkt. Es gibt sogar Zwischenfälle, bei denen erwachsene Personen aus Versehen Spülmittel getrunken haben. Ist das ein ernstzunehmender Zwischenfall oder doch nur eine Lappalie, über die man getrost hinwegsehen kann?

Es gibt die unterschiedlichsten Warnhinweise auf den Reinigungsmitteln. Die orangenen Symbole haben verschiedene Bedeutungen, die nicht jeder kennt. Was jedoch klar sein sollte ist, dass man Reinigungsmittel, wozu eben auch vermeintlich harmloses Spülmittel gehört, nicht gegessen oder getrunken werden darf. Genauso klar sollte es sein, das man jede Art von Reinigungsmittel stets außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren soll. Trotzdem kann es im Haushalt zu Zwischen- oder Unfällen kommen in denen Spülmittel in den Mund oder Magen gelangt.

Was tun, wenn es schon geschehen ist?

Zu allererst gilt Ruhe bewahren. Gerade wenn das eigene Kind Spülmittel getrunken hat, ist Besorgnis verständlich, kann aber zerstreut werden, wenn das Folgende beachtet wird. Spülmittel an sich ist nicht zwangsläufig giftig. Das Problem stellt hier eher die schäumende Wirkung von Spülmittel dar. Einschlägige Ratgeber empfehlen fälschlicherweise, die betroffene Person zum Erbrechen zu bringen. Davon ist dringend abzuraten!!!

Auf keinen Fall Erbrechen!

Beim Vorgang des Erbrechens beginnt der Magen zu kontrahieren. Dabei entstehen Seifenblasen und es bildet sich Schaum. Dieser Schaum kann beim Erbrechen in die Lunge gelangen und dann zum Ersticken führen. Es würde also mit dem Erbrechen tendenziell eher schlimmer als besser werden.
Genausowenig sollte man schäumende Flüssigkeit nachtrinken um das Spülmittel zu verdünnen. Der Schaum würde die Speiseröhre hinauf steigen und könnte auf diesem Weg ebenfalls in die Lunge gelangen.
Es gilt also, das Aufschäumen zu vermeiden. Dafür können Sie sogenannte Entschäumer trinken, wie zum Beispiel Sab Simplex oder Lefax. Der Wirkstoff bringt den feinblasigen Schaum, der im Magen-Darm-Trakt nach einer Spülmittelvergiftung vorherrscht, zum Zerplatzen.

Giftnotrufzentrale

Es empfiehlt sich außerdem für alle Fälle die Giftnotrufzentrale telefonisch zu kontaktieren. Diese weiß in jedem Fall Rat und können ihnen weiterhelfen. In letzter Instanz sollte man die 112 wählen und den Rettungswagen rufen. Gegebenenfalls kontaktieren die Rettungssanitäter auch nochmal die Giftnotrufzentrale.

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